Tupperware: Kursrakete aus Kunststoff

Plastikgeschirr-Hersteller steigt um 423 Prozent in einem Monat!

Ach wie habe ich meine Freundin früher beneidet um ihre bunte Tupperware-Brotdose, die sich immer in ihrer Schultasche versteckte. Mag sein, dass das Objekt der Begierde eher der Inhalt der Tupperware gewesen ist. Wie auch immer: Für Tupperware haben mehrere Hausmänner- und Hausfrauengenerationen viel Geld ausgegeben. Jetzt geben die Anleger unfassbar viel Geld für die Aktie des maroden, US-amerikanischen Plastikgeschirr-Produzenten aus, während das Kunststoffgeschirr aus Massachusetts womöglich vor der Insolvenz steht. Das stört die Anleger nicht. Der Kurs der Aktie verdreifachte sich ohne erkennbaren Grund in der Vorwoche und stieg am Montag nochmals um über 40 Prozent, am Dienstag nochmals um 26 Prozent. Innerhalb eines Monats katapultierte sich der Tupperware-Kurs um 424 Prozent in die Höhe.

Was war das für eine innovative Firma. Ich durfte noch Anfang der 90er Jahre das Europa-Werk von Tupperware in Frankreich besichtigen. Da waren gerade zwei Handvoll weibliche Angestellte in mega-großen Hallen. Denn Rest erledigten schon damals Roboter, unter anderem Maschinen der österreichischen Firma Engel. Jetzt ist Tupperware offensichtlich vom Pennystock zur Meme-Stock mit einem aktuellen Preis von rund 5,40 US-Dollar verkommen, über die man sich lustig macht. Die mit sozialen Kanälen wie Reddit und TikTok von Fin-Fluencern in die Höhe getrieben werden, dann aber leider wieder in wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen werden. Dabei wäre die Börse ja dafür da, um Unternehmen für die Expansion – oder wie im Falle Tupperware – Geld für die Sanierung und Modernisierung zur Verfügung zu stellen. Ich kann nur sagen: Finger weg! Heiß und fettig!

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

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