Lebensmittel-Multis: Nachhaltig und ertragreich zugleich

Wie das Kaninchen vor der Schlange schauen wir gerade auf die Bilanzen der amerikanischen Konzerne. Bis Mitte Februar wird die Hälfte der im S&P 500 vertretenen Unternehmen auch Bilanz gelegt haben und die meisten entsprechen auch den Erwartungen der Analysten. Bisher konnten etwa zwei Drittel der Unternehmen, die ihre Zahlen schon veröffentlicht haben auch die Prognosen übertreffen. Das ist etwas mehr als im historischen Durchschnitt haben die Strategen der Fondsgesellschaft LGIM erhoben. Doch die aktuellen Bilanzen sind ja erst die halbe Miete. Interessiert die Börse doch viel mehr der Ausblick der Unternehmen, weil sie ja immer sechs bis zwölf Monaten vorausschaut. Und da geht der Konsens der Analysten 2023 von einem Rückgang der Gewinne um zwei Prozent aus. LGIM rechnet im zweiten Quartal 2023 mit einer Rezession in den USA und einem Rückgang der Erträge um 20 bis 25 Prozent, die die Analysten noch nicht am Bildschirm hätten.

Langfristanleger sollten ohnehin nicht nur die Quartalergebnisse im Auge behalten, sondern ob ein Unternehmen auch nachhaltig agiert, damit es langfristig Investierbar und finanzierbar bleibt.

Nehmen wir beispielsweise den Lebensmittelkonzern Mondelez, zu dem auch die Marke Milka gehört. Er hat am 31.1. mit seinen Bilanzen alle Erwartungen übertroffen hat. Sein Umsatz stieg im vierten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,5 % auf 8,7 Mrd. US-Dollar. Der Gewinn je Aktie verbesserte sich auf bereinigter Basis um 2,8 % auf 0,73 US-Dollar. Darüber freuen sich natürlich auch Langfristanleger. Nur die sollten auch auf die Nachhaltigkeit des Lebensmittelkonzerns achten, um nicht irgendwann böse Überraschungen mit dem Wert zu erleben. Etwa Investoren-Boykotte oder auch die Nicht -Investierbarkeit von Mondelez für nachhaltige Fonds. So ist Mondelez, zu dem unter anderem Milka gehört neben Lindt&Sprüngli beispielsweise bei der ESG-Analyse des deutschen Fondsriesen Union-Investment eines der Schlusslichter. Zum einen, weil ihre Initiativen etwa in den Bereichen kritische Lieferketten (unter anderem bei Kakao) und Verpackungsmüll bisher unzureichend sind. Zum anderen, weil ihre Produkte nicht mit dem ESG-Kriterium der Vereinten Nationen „Gesundheit“ konform sind – Stichwort Diabetes und Übergewicht. Weitere Ergebnisse, welche Lebensmittel-Multis nachhaltig mehr oder weniger gut abschneiden, liefert die Union Investment-Studie, zu der ich in den Shownotes verlinke. Soviel vorweg: Danone ist ein Musterschüler mit seiner Soja-Produktmarkt Alpro : file:///Users/julia/Downloads/20230118_Analyse_Nachhaltigkeit%20von%20Lebensmittelkonzernen.pdf

Mehr dazu auch am kommenden Sonntag in der neuen Folge der GELDEMEISTERIN. Zu Gast sind die ESG-Studienautoren. Ich hoffe, wir hören uns. Eure Julia Kistner

PS: Hinterlasst mir doch ein Kommentar. Und wenn ihr es ganz gut mit mir meint, dann votet doch noch diese Woche beim Ö3 Podcast-Award für die BÖRSENMINUTE oder die GELDMEISTERIN:

https://oe3.orf.at/podcastaward/stories/3030108/

Herzlichst, Euer Podcast-Host Julia Kistner

Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.

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Foto: Unsplash /christi Ursea