Aktien sind noch nicht günstig genug

Aktien sind immer noch nicht günstig genug? Dies meint zumindest die prominente Fondsgesellschaft Pictet, obwohl wir schon starke Abverkäufe gesehen haben. Mit Ausnahme von Rohstoffen haben so ziemlich alle Anlageklassen – ob Aktien oder Anleihen – fünf bis zehn Prozent und mehr in diesem Jahr verloren: Nicht genug, eine gröbere Rezession sei noch gar nicht eingepreist. Untergewichtet ist Pictet deshalb bei Aktien im Allgemeinen und hier vor allem bei europäischen und US-Titeln. Die will man erst wieder deutlich billiger sehen, bevor man hier wieder zuschlägt. Für den Schweizer Aktienmarkt ist man neutral eingestellt. Besser seien die Aussichten in UK, Japan und China, schon wegen der noch lockereren Geldpolitik. Uih, übergewichtet ist Pictet in Cash und das bei den aktuell hohen Inflationszahlen. Das klingt in meinen Ohren ungewohnt pessimistisch. Aber um abschließend etwas Positives zu vermelden: Optimistisch ist Pictet für den Healthcare-Sektor, für Metalle und für den sicheren Hafen Schweizer Franken. Attraktiv sei auch der sehr billige Yen und Gold. Eine ähnliche Einschätzung habe ich in letzter Zeit auch von vielen anderen Fondsgesellschaften und Analysten i gehört. Das macht es nicht unbedingt richtiger, erhöht jedoch die Chancen auf „self fulfilling prophecies“.