Anleihen? Bitte abwarten!

Natürlich verlocken die steigenden Zinsen jetzt sein Vermögen wieder von Aktien auf das Sparbuch umzuschichten. Doch Vorsicht: Zum einen würde man aktuell meist zu ungünstigen Kursen verkaufen. Zum anderen sind ja die Realzinsen für die Kaufkraft und den Werterhalt ausschlaggebend. Also die Zinsen abzüglich der Inflation und die sind noch immer negativ und werden es laut Experten auch in den nächsten Jahren am Sparbuch bleiben.

Mit Anleihen kann man da schon eher die Teuerung kompensieren, wenn auch noch nicht in diesem Jahr und – so meine persönlich Meinung, keine Anlageempfehlung – auch noch nicht im nächsten halben Jahr. Davon hat mich auch mein jüngstes Gespräch mit RBI-Chefanalyst Peter Brezinschek überzeugt, der ähnlich denkt: „In den USA sind zehnjährige Staatsanleihen derzeit mit vier Prozent verzinst. Für deutsche Bundesanleihen gibt es 2,3 Prozent, für italienische Staatsanleihen 4,7 Prozent Zinsen.“ Und wer sich etwas mehr Wechselkursrisiko zutraut: Ungarn und Rumänien verzinsen ihre Papiere zweistellig, Polen mit acht Prozent, Tschechien mit sechs Prozent, was aber immer noch weniger als die derzeit zweistelligen Inflationsraten ist. Doch die Sache, dass man nicht vergessen sollte, dass sich die Rendite einer Schuldverschreibung ja nicht nur aus der Verzinsung, sondern sich auch aus dem Kurs der Anleihe ergibt und der sinkt bekanntlich, wenn die Zinsen weiter steigen und neu auf dem Markt kommende Bonds einfach noch mehr bieten. Und die Zinsen werden noch steigen, bevor den Anleihen dann vielleicht im späten Frühjahr nächsten Jahres die Sonne scheint …

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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der Autorin.

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Foto: Unsplash/Pawel Czerwinski