Delivery Hero ist kein Börsenheld

Viele Finanzexperten empfehlen, jetzt ja nicht zu oft ins Portfolio zu schauen, um sich nicht zu Panikverkäufen verleiten zu lassen. Das mag stimmen für Unternehmen, die gut verdienen, ein gutes Geschäftsmodell haben und obendrein wenig verschuldet sind und die jetzt durch den furchtbaren Krieg in der Ukraine mit nach unten gerissen wurden. Die Vogel-Strauß-Strategie ist aber keine, die man bei Unternehmen empfehlen kann, die man selbst jetzt nach heftigen Kursstürzen nicht nochmals kaufen würde, weil sie beispielsweise seit es einfach nicht in die Gewinnzone schaffen.

Keine Gewinne schreibt etwa Delivery Hero, dessen Börsenwert seit Jahresbeginn rund 57 Prozent einbüßte. Der (noch) im DAX notierende Essenslieferant zählt zu den weltweit größten Anbietern von Online-Bestelldiensten. Durch Zustellung nicht nur von Restaurantbestellungen, sondern auch von Lebensmitteln möchte Delivery Hero im laufenden Jahr seinen Umsatz um 44 Prozent auf 9,5 bis 10,5 Milliarden Euro steigern. Eine Mega-Expansion, nur zu welchem Preis? Das Unternehmen verbuchte alleine im vierten Quartal 2021 einen beträchtlichen operativen Verlust von 781 Millionen Euro vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Das ist ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum. Man muss sich nur vorstellen, wie sich Zinserhöhungen bei Delivery Hero zu Buche schlagen werden. Wegschauen ist da keine Lösung. Besser genau hinschauen am 28. April, wenn neue Geschäftszahlen präsentiert werden.

Dies ist weder eine Kauf- noch Verkaufsempfehlung, sondern nur ein Appell an Anleger, sich am besten schon beim Kauf von Aktien auch ein persönliches Ausstiegsszenario zu überlegen. Also genau zu bedenken, welche Kurskorrekturen man verkraften kann und will und wann man gegebenenfalls auch den schmerzhaften Notausgang mit Verlusten wählt. Denn um Verluste wieder wettzumachen braucht es anschließend rein rechnerisch schon sehr viel höhere Gewinne. Wenn man wie mit Delivery Hero seit Jahresbeginn 60 Prozent Verlust gemacht hat, dann muss der Kurs anschließend beachtliche 150 Prozent zulegen um wieder den ursprünglichen Wert zu erreichen.

Einen friedliches Wochenende wünscht Julia Kistner

RechtlicherHinweis:Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagenentstehen, übernehmen die Autorin, Julia Kistner und DADAT keine Haftung.

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Foto Delivery Hero