Investieren lernen mit Marshmallows

Unglaublich, das ist bereits 390. Folge der Börsen-Minute. Vielen lieben Dank fürs viele Zuhören, meine Antriebsfeder für dieses hoffentlich gemeinnützige Finanzbildungsprojekt. Zum Jubiläum erzähle ich Euch gerne vom Marshmallow-Experiment, falls Ihr es noch nicht kennt. Durchgeführt 1972 vom Psychologie-Professor Walter Mischel der Standfort University an Vorschulkindern. Er ließ die Kinder entscheiden ob sie entweder gleich einen Marshmallow oder eine Bretzel je nach Vorliebe essen wollen oder warten und dafür dann mit zwei der Leckereien belohnt werden. Er ließ die Kids 15 Minuten auf sich alleine gestellt. Einige stopften sich den Marshmallow oder die Bretzel natürlich gleich genüsslich in den Mund. Andere schlichen um ihre Beute herum, versuchten unbemerkt ein kleines Stück abzubeißen oder sie heimlich abzuschlecken. Andere zeigten sich geduldig, hoben sich teilweise die Hände vor die Augen, um nicht in Versuchung zu kommen. Und jetzt kommt´s. Bei Folgestudien im jungen Erwachsenenalter der Probanten stellte man fest, dass jene, die sich als Kind beherrschten und denen der Belohnungsaufschub gelang, dann auch sozial erfolgreicher waren und ein deutlich besseres Einkommen genossen. Impulskontrolle zahlt sich also auch finanziell aus, auch für Anleger. Gerade zum Jahresende hin sollte man sich daran erinnern, wo man vielleicht noch glaubt etwas verpassen zu können oder unbedingt erledigen zu wollen. Ich war bei diesem Marshmallow-Tests nicht dabei, aber wäre ich eines der Kids gewesen, hätte ich erstens bestimmt den Marshmallow der Bretzel vorgezogen und zweitens wäre ich sicher bei denen Kids dabei gewesen, die auf den zweiten Marshmallows als Belohnung gewartet hätten, aber von der Taktik trotzdem nicht profitiert hätten. Weil ich a.) dann beide Marshmallows gehortet hätte in der Hoffnung es werden noch mehr daraus und damit keinen der beiden Marshmallows je angerührt hätte und b.) wahrscheinlich sogar vergessen hätte, wo in mit meiner geordneten Unordnung die Marshmallows aufbewahrt habe und sie dann womöglich erst gefunden hätte, wenn sie schon gar nicht mehr genießbar sind. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich hier familiär vorbelastet bin. Meine Urgroßmutter hat aus Schokolade aus dem Soldatenproviant des 1. Weltkriegs, den sie im Keller gehortet hat nach dem Zweiten Weltkrieg kurzerhand noch Schokoladen-Pudding gemacht – so die überlieferte „Urban Legend“ meiner Mutter…

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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der Autorin.

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Foto: unsplash/a-f-xF…