Inflationslinker sind auch keine Lösung

Niedrigen Zinsen und eine hohe Inflation ergeben hohe negativen Realzinsen, die viele Anleger momentan in inflationsindexierte oder inflationsgeschützte Anleihen flüchten lassen. Und das um jeden Preis, weil Inflation-linked Bonds als sichere Häfen angepriesen werden. Das sind sie aber zum aktuellen Preis leider nicht. Bei inflationsindexierten Anleihen werden fixe Zinsen (Zinskupon) und ein Inflationsausgleich bezahlt. Wie hoch der Ausgleich ist, hängt von der Inflationsrate ab, die man während der Laufzeit erwartet. Derzeit ist schon eine relativ hohe Teuerungsrate für die nächsten Jahre in die inflationsgeschützten Anleihen eingepreist. Das macht sie für meinen Geschmack bereits viel zu teuer, wenn man davon ausgeht, dass die Energiepreise und somit auch die Inflationsrate wieder zurückkommen sollten. Ein Linker ist nämlich nur dann rentabel, wenn während der Laufzeit die tatsächliche Inflation höher ausfällt als die eingepreiste, die erwartet wird. Das ist augenblicklich, so glaube ich, eher nicht der Fall. Die in die Linker eingepreiste Inflation wird als Break-even-Inflation ­bezeichnet. Sie ist die Inflation, ab der die inflationsgebundene Anleihe rentabler ist als eine Anleihe mit festem Zinssatz.

Inflationsgeschützte Anleihen sind komplexe Finanzprodukte, in die ich erst investieren würde, wenn ich mich schon mit normalen Anleihen vertraut gemacht habe. Wenn ich verstehe, dass etwa der Kurs von Anleihen, die ich schon besitze, fällt, wenn die Zinsen steigen, weil neue Anleihen besser verzinst sind. Wenn ich die Renditen von Anleihen nicht nur mit dem Zinskupon gleichsetzte, sondern hier auch den Unterschied zwischen dem Preis, den man aktuell für die Anleihe bezahlt und dem Nominalwert, den man am Ende der Laufzeit erhält, berücksichtige.

Eine friedliche Woche wünscht Julia Kistner

Foto: Pixabay

RechtlicherHinweis:Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagenentstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keineHaftung.

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