Krieg & Börse – frühere Erfahrungen

Schon in den 1980er-Jahren hat sich Sänger Udo Lindenberg gefragt, wozu Kriege da sind. Auch Jahrzehnte danach fragt man sich noch, weshalb Soldaten losmarschieren und Mütter ihre Kinder verlieren müssen. Leider wiederholt sich die Geschichte und das humanitäre Leid immer wieder. Ebenso die Reaktionen der Börse auf Bombardements. Je unerwarteter sie ausbrechen, desto stärker waren in der Vergangenheit die Kursstürze. Damit erklären sich Experten jetzt auch, warum die Börsen angesichts Putins Invasion in die Ukraine nicht noch heftiger abgestürzt sind. Weil sie doch nicht ganz so überraschend kam, zumal der russische Aggressor schon seit Dezember des Vorjahres seine Truppen verstärkt an den Ukrainischen Grenzen aufmarschieren ließ. An der Börse werden Informationen, nicht die Ereignisse gehandelt. Die Finanzbranche sieht jetzt die Wahrscheinlichkeit für positive Überraschungen schon wieder größer als für den Super-Gau. Hoffen wir, dass ihre Informationen oder Intuitionen stimmen. Als eine positive Überraschung für die Börse, nicht für die Realwirtschaft, wird jetzt gehandelt, dass die fünf Zinserhöhungsschritte 2022, die die Wallstreet bereits eingepreist hat, angesichts der Gefahr einer Rezession nicht alle kommen oder zumindest auf sich warten lassen.

Historisch gesehen haben Aktien im US-Leitindex S&P-500 während der großen Kriege der letzten 1970-Jahre im Schnitt fünf Prozent an Wert verloren, so eine viel zitierte Studie des US-Brokers LPL Financial. Sie haben ihre Kursverluste innerhalb von zwei Monaten wieder wettgemacht. Der Tiefpunkt war laut Studie im Schnitt nach 22 Tagen erreicht. Schlimmer und länger anhaltend waren die Folgen allerdings nach dem Luftangriff auf Pearl Harbor 1941, während des Yom Kippur Krieg und der Ölkrise 1973 und nach der irakischen Invasion von Kuwait 1990. Zu so viel Leid darf es nicht mehr kommen!

Russland trägt übrigens gerade einmal 1,8 Prozent zum weltweiten Bruttoinlandsprodukt bei, würde also wirtschaftlich nicht ins Gewicht fallen, wenn nicht 90 Prozent ihrer Exporte Rohstoffe wären, die für die Weltwirtschaft von großer Bedeutung sind.

Einen friedlichen Tag wünscht Julia Kistner

RechtlicherHinweis:Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagenentstehen, übernehmen die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.

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