Das Anleger-Kaninchen vor der Schlange

Die Nervosität steigt: Der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex hat sich im August nun zum zweiten Mal in Folge verschlechtert. Er fiel von 100,7 auf 99,4 Punkte und damit stärker als erwartet. Da schwingt so viel mit: Die Unsicherheit durch die Deltavariante, Wirtschaftseintrübungen in China, Probleme mit den Lieferketten, der Tarifstreit der Deutschen Bahn und, und, und. Obendrein muss man sich auch noch vor dem kommenden Freitag fürchten, wenn sich die Zentralbanken in Jackson Hole treffen. Wo man Fed-Chef Jerome Powell doch jetzt schon von den Lippen lesen kann, dass die US-Notenbank im vierten Quartal mit der Drosselung der Anleihekäufe beginnt. Ein Schreckensdatum ist erst recht der 22. September, die Fed-Tagung, an der die US-Notenbank wahrscheinlich ankündigt, womit wir alle schon gerechnet haben: Dass man mit dem Tapering beginnt und die Geldmengenrückführung im Sommer 2022 abschließen will. Womit noch nicht die Angst vor Zinserhöhungen überwunden wäre, die nämlich erst 2023 folgen dürften. Soll heißen: Es ist bestimmt kein Fehler, sich auf ein schlechteres Investmentumfeld mit einem breit gestreuten, defensiveren Aktienportfolio vorzubereiten – viel besser als heuer kann es an den Börsen ja kaum laufen. Ich halte es aber sehr wohl für einen Fehler mit dem Investieren zu warten, bis die Zeiten für Anleger erst schlechter werden.

Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.

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#Timing #ifo-Index #FED-Sitzung #JeromePowell