Ich persönlich würde nicht den DAX kaufen

Und DAX meine ich natürlich den deutschen Leitindex, nicht das abgebildete Haar-Wax 🙂

Es ist zwar wirklich schön, wie der deutsche Leitindex DAX 40 im letzten
Monat 5,25 Prozent zulegen konnte. Abe da muss man sich natürlich anschauen, was exakt zulegen konnte. Ein Blick auf die genaue Zusammensetzung des DAX, die sich die Fondgesellschaft DWS genauer
angesehen hat. Demnach hat die Automobilbranche einen Anteil an den
Umsatzerlösen des DAX 40 von 28 Prozent, am Gewinn sogar von 31 Prozent. Die Industrie ist das zweite Schwergewicht im DAX. Ihre Umsatzerlöse tragen 23 Prozent, die Gewinne 20 Prozent bei.

Interessant ist, dass das Aushängeschild der deutschen Wirtschaft, die Chemie-Branche, überhaupt nur sechs Prozent zu den Umsatzerlösen und gar nur vier Prozent zu den Gewinnen der im DAX 40 repräsentierten-Unternehmen beiträgt.

Was mir persönlich nicht so gut gefällt ist die regionale Umsatz- und Gewinnverteilung der DAX-Unternehmen. Zwar werden nur 19 Prozent des
Gewinns und 18 Prozent des Umsatzes im schwächelnden Deutschland umgesetzt. Aber 22 Prozent des Umsatzes und 28 Prozent der Gewinne fallen auch noch auf den zweitwichtigsten Absatzmarkt USA, für den viele Analysten für 2024 ein noch schwächeres Wachstum als für Europa voraussagen. Der drittwichtigste Markt für deutsche DAX-Konzerne ist der politisch problematische Markt China mit jeweils 15 Prozent an Gewinn und Umsatz.

Nicht, dass mir deutsche Unternehmen per se nicht gefallen. Ich würde nur nicht in den Leitindex DAX investieren, sondern mir einzelne Perlen der
deutschen Wirtschaft fischen.

In meinem persönlichen Depot liegt derzeit die deutsche BASF, die mir schon reichlich Verluste bescherte, aber an die ich weiterhin glaube und die ich jetzt besonders günstig finde. Sehr froh bin ich auch, dass ich den US-deutschen Industriegase-Giganten Linde im Langfristportfolio habe – der in den USA notiert.

Mein deutscher Verkaufskandidat für den Verlustausgleich 2023
ist Zalando. Wie der Verlustausgleich noch vor Jahresende funktioniert findet ihr in der letztwöchige Podcastfolge der Börsenminute. Dem Modelieferanten trauen ich nicht mehr, oder zumindest nicht so
schnell eine Rückkehr auf alte Kursniveaus zutraue.

Echt enttäuscht haben mich die jüngeren Börsengänge Porsche
Holding und Siemens Energy. Hier werde ich das Gefühl nicht los, als Kleinanleger abgezockt worden zu sein …

Dies ist übrigens die 670.te Börsen-Minute-Folge. Hat das nicht ein Sternche oder eine Gratis-Abo des Podcast verdient, damit noch mehr Hörer:innen auf die Börsenminute aufmerksam werden. Vielen Dank sagt Julia Kistner

Rechtshinweis:
Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

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