Es müssen nicht mehr die glorreichen sieben Aktien sein

Mehr Risikostreung mit ETFs auf Equal Weight Indizes

Weil heute alle gespannt auf die Quartalszahlen von Nvidia warten, möchte ich gerne an folgendes erinnern: Viel wurde es getrommelt, auch auf den Podcast-Kanälen Börsenminute und GELDMEISTERIN, dass in Wirklichkeit der Anstieg des S&P 500 und Nasdaq 100 vor allem seit Jahresbeginn auf die fünf bis sieben Werte mit der größten Marktkapitalisierung beruhen, auf die FAANG-Aktien. Die müssten seit der Namensänderung zweier Tech-Riesen eigentlich MAANA-Aktien heißen: Meta, Apple, Amazon, Nvidia, Alpha. Nimmt man noch Microsoft und Tesla hinzu, so machen die glorreichen Sieben immerhin auch nach der Nasdaq-Umstellung mit 24. Juli immer noch 48 Prozent aus.

Das ist sehr viel, wenn der Hype um den „Most Crowded Trade“, wo sich also die meisten Investoren tummeln, einmal nachlassen könnte und dann womöglich alle gleichzeitig aussteigen. Davor warnte Frank Fischer, CEO & CIO bei BIG TECH schon am 19.6.2023 auf der von mir sehr geschätzten Finanznachrichten-Plattform e-fundresearch. Er berief sich auf eine Umfrage der Bank of America unter internationalen Portfoliomanagerinnen. Für 55 Prozent der Portfoliomanagerinnen waren schon damals der „Most Crowded Trade“ die „Big Tech“-Aktien, 32 Prozent der Befragten waren sogar schon insgesamt in Aktien untergewichtet.

Frank Fischer meinte im Kommentar im Juni bereits, dass er sich von High Tech frühzeitig verabschieden wird. Ich werde Frank Fischer an einem der nächsten beiden Wochenenden bei meinem Podcast GELMEISTERIN zu Gast haben und ihn natürlich fragen, ob er rückblickend nicht zu viel Ertrag durch den frühzeitigen Tech-Ausstieg liegen gelassen hat.

Vergleicht man den S&P 500 mit dem S&P 500 Equal Weight Index, also wo jede Aktie im Index – egal welchen Börsenwert sie hat – gleichgewichtet wird, dann sieht man, dass der klassische S&P 500-Index seit Jahresbeginn 14,73 Prozent im Plus ist, das gleichgewichtete Pendant nur um 3,75 Prozent. Der Nasdaq 100 ist seit Beginn des Jahres um 37,25 Prozent, der Nasdaq 100 Equal Weight-Index „nur“ um 19,32 Prozent gestiegen. Eben, weil hier der Höheflug der glorreichen Sieben nicht so stark zu Buche schlägt.

Bei einem Sinkflug ziehen die BIG-Tech den Index allerdings auch stärker runter wie in gleichgewichteten Indizes. Inzwischen kann ich Frank Fischer beipflichten, dass man angesichts der hohen Bewertungen der Tech-Stars nicht mehr unbedingt in die gloreichen Sieben übergewichtet sein muss. Es gibt längst zahlreichen ETFs auf Leitindizes mit dem Zusatz „Equal Weight“, die man sich näher anschauen kann. Es gibt solche ETFs inzwischen auch schon auf den Nasdaq Equal Weight-Index.

Es reicht derzeit ohnehin, wenn die Hitze einem den Schlaf raubt. Einen kühlen Kopf behalten empfiehlt Julia Kistner

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Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

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Foto: Unsplash/Alex Knight