Warum Nvidea so viel Wert ist und Intel in den Schatten stellt

Was für ein Segen – vor allem für die US-Börse – dass der Megatrend Künstliche Intelligenz dank dem genialen Chatbot ChatGPT und anderen AI-Emporkömmlingen gerade durch die Decke geht. Damit herrscht vor allem im Halbleiterbereich High Noon. Laut Berechnungen der Online-Plattform Visual Capitalist kommen die US-amerikanischen 15 Top-Halbleiterfirmen auf eine Marktkapitalisierung von 2,5 Billionen US-Dollar und das liegt nicht primär an Intel. Die einstige Chip-Ikone ist mit einer Marktkapitalisierung von 125 Milliarden US-Dollar längst auf Rang
sechs  – gereiht nach Börsenwert –abgerutscht. Auf Platz Eins liegt mit großem Abstand Nvidia mit einer Marktkapitalisierung von beachtlichen 992 Milliarden US-Dollar, gefolgt von Broadcom mit 335 Milliarden US-Dollar und AMD mit 262 Milliarden US-Dollar. Selbst Texas Instruments und Qualcomm liegen mit 150 beziehungsweise 129 Milliarden US-Dollar Börsenwert noch vor Intel. Hinter Intel reihen sich unter den größten Halbleiter-Produzenten der USA dann noch Applied Material und Analog Devices ein.

Die neuen intelligenten Chatbots haben, wie gesagt vor allem Nvidia gepusht. Mit der Aktie konnte man von Jänner bis Ende Mai 2023 immerhin 180 Prozent Rendite gemacht. Das hat auch mich schwach werden lassen. Ich habe meine Nvidia-Aktien wieder auf den Markt geworfen, die ich eigentlich für die
Langfristanlage vorgesehen hatte. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 70 fand ich dann doch zu stattlich.

Weiter in meinem Portfolio halte ich meinen niederländischen Halbleiterchampion ASML. Der weltweit größte Anbieter von Lithographiesystemen für die Halbleiterindustrie profitiert auch sehr stark vom AI-Boom. Das  KGV liegt „nur“ bei 56. Die ASML-Aktie notiert derzeit bei 656 Euro. Goldman Sachs hat für die Niederländer ein Kursziel von 785 Euro ausgerufen. JP Morgan behält sie auf overweigt.

Aber Vorsicht, dreifacher Disclaimer: Erstens, dies ist keine Kaufempfehlung. Zweitens, ASML ist nichts für schwache Nerven, die
Kursschwankungen sind enorm. Und drittens: Achtung, die Fremdkapitalquote liegt bei 76 Prozent, das macht sie sehr zinssensitiv und für mich deshalb auch noch nicht wirklich zu einem Kandidaten für mein Langfristportfolio.

Können kapitalintensive Produktionen mit einem naturgemäß hohen Fremdkapitalanteil wie die Chip-Herstellung überhaupt ein solides Langfristinvestment
sein? Eure Meinung würde mich interessieren.

In Vorfreude auf Eure Kommentare und vielleicht auch über den einen oder anderen Daumen nach oben oder Sternchen-Bewertungen
EuerPodcast-Host Julia Kistner

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

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