Small Caps als neue Überflieger

Das letzte Jahrzehnt haben Small Caps gegenüber den großen
Unternehmen unterperformt. Ein Grund, warum kleiner kapitalisierte Werte jetzt
aufschließen könnten und sich nach dem Wettstreit zwischen Growth und Value
jetzt ein Abtausch von großen durch kleinkapitalisierte Werte abzeichnet. Doch
was ist schon klein? Beim US-Small Cap-Index Russel 2000 liegt der
durchschnittliche Börsenwert der Unternehmen bei einer Milliarde US-Dollar. Der
maximale Börsenwert beträgt 13 Milliarden US-Dollar. Wie auch immer, Small Caps
hinken momentan in ihrer Performance hinterher, laut dem US-Börsenmagazin
Barrons um knapp ein Drittel. Das lässt sich zwar auf dem ersten Blich beim Russel
2000-Index nicht erkennen. Ein durchschnittliches Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20
klingt recht teuer. Wenn man jedoch die 33 Prozent unprofitablen Unternehmen,
die Verluste schreiben herausnimmt kommt man auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von
nur 12. Im langfristigen Vergleich liegt dieses bereinigte KGV bei 15. Unprofitabel
seien derzeit vor allem viele der kleineren Biotech-Werte.

Von den profitablen Small Caps sollen die erwarteten Gewinne
 um zwölf Prozent steigen, um fünf
Prozent mehr als die der großen Werte. Andererseits sind die Kurse kleinerer
Unternehmen volatiler. Auch brechen deren Gewinne in einer Rezession stärker
ein, doch das sei schon eingepreist. In der Dotcom-Blase haben sich kleine Werte
besser gehalten, da sie in der Regel regionalere Geschäfte machen.

Wer in Small Caps investieren möchte, findet neben spezialisierte
gemanagte Fonds so ziemlich für jede Börse auch einen passenden Small Cap-Index,
auf den man mit einem ETF setzen kann. In Deutschland ist es der SDAX für
Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung unter zwei Milliarden Euro. Für
US-Aktien gibt es neben dem Russel 2000-Index unter anderem auch den Schwab
Fundamental US Small Company-Index, der sich die Qualitätsaktien herausfischt.
Das macht auch der S&P Small Cap 600, in dem hier die größten Small Caps
ein höheres Gewicht bekommen, was sich langfristig in der Vergangenheit
auszahlte. Der S&P Small Cap 600 outperformte den Russel 2000 um über ein
Prozent pro Jahr. Bei Small Cap-Fonds hat man natürlich immer das Problem, dass
wirklich erfolgreiche Unternehmen wachsen und somit auch mit ihrer
Marktkapitalisierung aus dem Small Cap-Fonds herauswachsen. Welchen Index oder
welches Small Cap-Einzelinvestment man auch wählt, Qualität zählt umso mehr, als
man ja weniger Information von kleinen Unternehmen erhält, die Analysten kaum
bis gar covern.

Und wenn Euch die Episode der Börsenminute gefallen hat, ja dann empfehle ich den Podcast auf der Plattform Eurer Wahl gratis zu abonnieren oder auch den Börsenminuten-Gruppen auf Facebook und LinkedIn beizutreten. Ich freue mich über den persönlichen Austausch!

Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.

#SmallCaps #Marktkapitalisierung  #Value #Growth #S&PSmallCap600 #Russel #Börse #Risiko #volatil #Portfolio #Fonds #podcast #Kapitalmarkt #Russel2000 #SchwabFundamental #Index #Analysten #Dollar #Euro #investieren

Foto: Unsplash/Dave Akshar