Am Gipfel der Profite

Die Berichtssaison hat eigentlich gut begonnen: PepsiCo und einige mehr haben für das dritte Quartal doch bessere Zahlen berichtet als erwartet. Trotz allem kommt die geplante Großfusionen im amerikanischen Einzelhandel nicht von ungefähr: Der zweitgrößte US-Einzelhändler nach Walmart, die Supermarktkette Kroger, beabsichtigt die Nummer vier im Markt, Albertsons um 24,6 Milliarden Dollar zu übernehmen. Dies wäre der größte Zusammenschluss in der US-Einzelhandelsgeschichte. Und weitere Konzentrationen könnten aufgrund der generellen Margen-Erosion dringend notwendig werden. Das Magazin Economist spricht vom Gipfel der Profite bei den großen Flagschiffen. Man habe dies bei den Zahlen den Zustellers Fedex gesehen und auch Royal Dutch Shell rechnet mit geringeren Raffinerie-Margen und schmaleren Spannen in der chemischen Produktion. Auch der Telekom-Gigant Samsung veröffentlicht erstmals in drei Jahren eine Gewinnwarnung. Nike bringen hohe Lagerbestände unter Druck. Die Margen von Ford sind wegen Lieferengpässen bei Zulieferteilen unter Druck. Insgesamt wurden die Gewinnaussichten für das dritten Quartal der Unternehmen im Leitindex S&P 500 um 6,8 Prozent gegenüber Juni nach unten korrigiert. Das ist doppelt so viel wie die durchschnittlichen Gewinn-Revisionen der letzten Dekade. Ein Hinweis, dass sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt, eine Rezession bevorsteht. Und nach den Berechnungen von Goldman Sachs fallen während einer Rezession die Gewinne pro Aktie im Schnitt um 13 Prozent. Was die Margen auch immer stärker belastet sind die höheren Kosten durch die Deglobalisierung, durch steigende Zinsen und Löhne und in Zukunft wohl auch durch zu erwartende höhere Steuern aufgrund leerer Staatskassen. Mit einem Rückgang der operativen Gewinne von 20 Prozent haben laut UBS vor allem der Lebensmittelindustrie und Konsumgüter-Handel zu kämpfen. Umso bemerkenswerter sind die jüngsten Zahlen von PepsiCo. Trotz starkem Dollar stieg der Gewinn des Getränke- und Snack-Produzenten um rund eine halbe auf 2,7 Milliarden US-Dollar. Mit geringeren Margen haben nach UBS außerdem künftig die Transportunternehmen, Finanzdienstleistungen sowie auch die Automobil- und Autozulieferindustrie zu kämpfen, aber auch die Medizintechnik und medizinischen Dienstleistungen. Das sollte man als Anleger wahrscheinlich im Hinterkopf behalten…

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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der Autorin.

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Foto: Unsplash/indy-bruhim