Auf drei fatale Quartale folgt der Konjunktur- und Börsenfrühling

Das erste Halbjahr 2022 war durch Putins Krieg unerwartet schwierig. Und die Frühindikatoren weisen alle darauf hin, dass die Konjunktur in den nächsten drei Quartalen in die Knie gehen wird, warnt Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Bank Berenberg. So könnte die Wirtschaftsleistung im Konjunkturtiefpunkt im Frühjahr 2023 nochmals zwei Prozent tiefer liegen als jetzt. Es sei im Wesentlichen das Erdgasthema, das uns belastet. Sollte Europas Industrie das Gas abschalten werden, könnte die Rezession auch doppelt so stark ausfallen. Das sei aber in den Aktienmärkten noch nicht eingepreist. Das könnte nochmals zu heftigen Kursrückschlägen führen. Allerdings rechnet Holger Schmieding auch, dass nach der Winterrezession, wenn wir das Gasthema mit Flüssiggas gelöst haben, ab Frühjahr oder spätestens ab Sommer wieder ein spürbarer Aufschwung einsetzen kann. Wenn ich mich also als Anleger zurücklehne und langfristig denke, dann seien auch schon die Kurse, die wir jetzt sehen deutlich zu niedrig. Als Langfristinvestor sollte man Stück für Stück in den Aktienmarkt gehen. Es kann sein, dass man dies noch in zwei bis drei Monaten noch einmal bereut. Aber die Wahrscheinlichkeit sei groß, dass man aus fundamentaler Sicht in sechs bis zwölf Monaten sieht, dass man die richtige Entscheidung getroffen hat, sich nicht von der Panik vollends anstecken zu lassen. Viele Unternehmen hätten mehr Substanzwert als es manche Bewertungen durchscheinen lassen.

Was wir aber schon dauerhaft haben werden ist mehr Inflationsdruck. Denn die hausgemachte Inflation, wie wir sie schon in den USA sehen mit einer Lohn-Preis-Spirale werde Europa erst noch ereilen. Wobei Europa gegenüber den USA den Vorteil hat, dass sie noch auf ein gut ausgebildetes Reservoir an Arbeitskräften in Osteuropa zurückgreifen kann.

Auch hätte die Europäische Zentralbank ihren Job besser gemacht als die Federal Reserve Bank, die im Vorjahr ein Überhitzen der Konjunktur zugelassen habe, meint der Bank-Ökonom. Und jetzt mache sie genau den gegenteiligen Fehler, in dem sie mit ihren ausgeprägten Zinserhöhungen die USA wahrscheinlich in eine Rezession treibe. Den einzigen Fehler, den die EZB gemacht habe sei, dass sie das Anleihekaufprogramm nicht schon nach der ersten COVID-Pandemie-Welle zurückgefahren habe. Den neuen Transmissionsmechanismus, der eingreifen sollen, wenn etwa die Zinsen von Euro-Staaten wie Italien zu stark steigen, findet Schmieding – gezielt angewendet – auch für das richtige Mittel. Diese Folge der GELDMEISTERIN mit einem sehr informativen Interview mit Holger Schmieding auch aus volkswirtschaftlicher Sicht, möchte ich allen Geldmeisterinnen ganz besonders ans Herz legen.

Viel Hörvergnügen wünschen die GELDMEISTERIN und Julia Kistner, die sich freuen würde, wenn ihr den Podcast GELDMEISTERIN liked, abonniert und weiterempfiehlt, damit die Anlage-Bewegung GELDMEISTERIN in Bewegung kommt.

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