Tipps des Top-Fondsmanager Kaldemorgen

Wie 14 Milliarden Euro aktuell angelegt werden

Klaus Kaldemorgern, der Fondsmanager der Deutsche Bank-Tochter DWS, dessen Namen auch ein 14 Milliarden schwerer Fonds trägt wurde jetzt vom Handelsblatt zitiert, dass er eine Korrektur an den Märkten von zehn Prozent erwartet und dies dann als gute Einstiegsgelegenheit sieht. Eine sehr verkürzte Darstellung von dem, was Klaus Kaldemorgen beim Interview am Montag auf der Fondsplattform preisgegeben hat.

Es stimmt, für bessere Kaufgelegenheiten hat er 21 Prozent Cash in Reserve. Deshalb hat er sich aber Aktien nicht abgewandt. Denn Aktien seien derzeit mit weniger Verlustrisiko behaftet, als langlaufenden Anleihen, zumindest solange die Zinsen in Bewegung sind und steigen. Deshalb habe sich Kaldemorgen im Vorjahr auch lieber nach Aktien umgeschaut, die Anleihen-Charakter haben. Das sind die langweiligeren dividendenstarken Aktien mit einem stabilen Geschäftsmodell. Value-Aktien hätten 2022 auch deutlich besser performt.

Kaldemorgen hat zur Stabilisierung seines Portfolios auch Gold-ETCs, also Passivfonds, die in das Edelmetall investieren mit beachtlichen acht Prozent gewichtet.

Interessant ist, welchen großen Wert er auf Liquidität setzt. Klar, wenn man einen Milliarden-schweren Fonds mit entsprechend großen Positionen managt, müssen die darin enthaltenen Aktien leicht verkäuflich sein.

Nebenwerte brächten ohnedies nur mehr Risiko ohne mit mehr Performance zu glänzen. Er demonstriert dies am US-Nebenwerteindex Russel 2000. Der hat heuer 7,72 Prozent zugelegt, der S&P 500 stolze 17,8 Prozent. In den letzten zehn Jahren hätten Nebenwerte in etwa gleich wie die großen performt. Daher gäbe es bei Nebenwerten auch kein Aufholpotenzial.

Nicht bullish ist Kaldemorgen für Emerging Markets. Sie konnten die ganzen 20 Jahre bei deutlich höherem Risiko nicht den US-Markt outperformen und jetzt sei der Elefant unter ihnen, China, auch noch stark verkühlt.

Mit acht Prozent vergleichsweise hoch hat der prominente Starmanager Japan gewichtet. Japanische Unternehmen hätten ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich verbessert, auch der schwache Yen hilft dabei. Vor allem aber wird Japan als asiatische Standortalternative zu China gesehen. Wovon man auch lernen kann: Kaldemorgen investiert mit ETFs in diesen Markt, weil er bei japanischen Aktien nicht genügend Expertise habe.

Auch In Unternehmensanleihen investiert er über ETFs um einerseits mit einem Korb von Corporate Bonds stärker diversifizieren zu können, sich andererseits über den Fonds Liquidität in diesem wenig liquiden Segment einzukaufen.

Und noch etwas Spannendes: Kaldemorgen hat IT-Werte auf Kosten von Pharmawerten stärker gewichtet. Denn als Allwetter-Investments, die in allen Marktlagen gut performen, hätten IT- den Pharmaaktien ein wenig den Rang abgelaufen.

Er setzt mit AXA und Allianz auf Versicherungen, die ein stabileres Geschäftsmodell als Banken hätten und ebenso von Zinsanstiegen proftieren.

Und was haltet ihr vom Konzept des DWS Concept Kaldemorgen? Ich freue mich auf Eure Kommentare und natürlich auch über Eure Likes und über die Weiterempfehlung der Börsenminute. Noch eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Julia Kistner

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Foto: DWS