Anleihen: Die beste Laufzeitlänge

Heute war in Wien der große Investoren-Auftrieb, der Fonds Professionell Kongress und ich mitten drin auf Fact Finding Mission. Die schlechte Nachricht: Egal mit welchem Analysten, Fondsmanager oder sonstigen Kapitalmarktstrategen ich gesprochen habe, keiner rechnet damit, dass die Börsen so munter weitersteigen wie in den ersten beiden Monaten.

Dass ausgerechnet die Zykliker zu Jahresbeginn schon so zugelegt haben, macht auch noch keinen Börsenfrühling. Das hat mehr damit zu tun, dass sie in der zweiten Jahreshälfte 2022 so übertrieben niedergeprügelt wurden, dass wir jetzt nicht mehr als eine Gegenbewegung gesehen haben. Nicht ganz so einig waren sich die Kapitalmarkt-Granden, ob man jetzt in Anleihen mit kurzen oder langen Laufzeiten investieren sollte. Dabei gehen beide Lager vom gleichen Marktumfeld aus: Einer Rezession, welcher Tiefe auch immer. Das signalisieren die flachen oder wie in den USA sogar inversen Zinskurven, das heißt für kürzer laufende Anleihen bekommt man höhere Zinsen. Ein Wirtschaftseinbruch würde wiederum bedeuten, dass die Notenbanken nach den Erhöhungen in den nächsten Monaten die Zinsen wieder senken müßten. Und in der Regel steigen die Renditen von langlaufenden Anleihen noch bevor die Zinsen sinken. Wenn Euch daher ein Kapitalmarktexperte jetzt etwa noch zweijährige Laufzeiten empfiehlt, dann rechnet er noch nicht unmittelbar mit einer Rezession. Diejenigen, die auf zehnjährige Anleihen schwören, erwarten schon bald mit einem deutlichen Konjunktureinbruch und einem entsprechenden Druck auf die Notenbanken, die Zinsen zu senken. Falls auch ihr davon ausgeht, ist es natürlich besser, sich mit längeren Laufzeiten die noch höheren Zinsen auch längerfristiger einzulocken.

Und wenn Euch die Episode der Börsenminute gefällt, ja dann empfehle ich den Podcast vom der Plattform Eurer Wahl gratis zu abonnieren. Vielen Dank sagt Podcast-Host Julia Kistner, mit einem weiteren Podcast-Tipp: Die GELDMEISTERIN, das große FinanzInterview, jeden Sonntag neu.

Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.

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Foto: Unsplash/nathan_dumlao