Sandalen von Börsen-Gurus nicht blind folgen

Nur weil ich hier in der Börsenminute etwas sage oder vielleicht ein prominentere Börsen-Größe rausposaunt, dass die Finanzwelt untergeht, wie Jim Rogers in meiner nächsten Podcast-Folge GELDMEISTERIN am Sonntag braucht man ihm nicht blind ins Verderben folgen. So auch nicht dem 73-jährigen Star-Investor Ray Dalio. Als Gründer des Unternehmens Bridgewater Associates verwaltete er bis September 2022 noch über 150 Milliarden US-Dollar institutionelle Anlegergelder und leitete damit einen der erfolgreichsten Hedgefonds der Welt. Ray Dalio verdient sein Vermögen, das Forbes auf 19,1 Milliarden US-Dollar schätzt zwar nicht wie anderen Finanz-Gurus, indem er von der Angst anderer lebt und Crash-Szenarien in Bestsellern beschwört. Aber dennoch zittern viele Anleger jedesmal, wenn sie in den berühmten „13F-Files“ der US-Aufsichtsbehörde SEC lesen, dass Ray Dalio mal wieder die eine oder andere Aktie verkauft hat. Das sollten sie nicht: Denn zum einen müssen mit den 13-F-Formularen die institutionellen Großinvestoren „nur“ vierteljährlich ihre Investitionen gegenüber der SEC-Behörde offenlegen. Was man da lesen kann, hat somit schon ein Bart. So können sich das Umfeld und die Bilanzen der im 13-F-File genannten börsennotierten Unternehmens längst gravierend geändert haben. Zeitverzögert sind übrigens ebenso die Insidermeldungen bei der deutschen Aufsichtsbehörde Bafin oder der Österreichischen Kontrollbank.

Auch müssen Transaktionen, die etwa für den Promi-Investor Ray Dalio Sinn machen, mir persönlich nicht ins Anlagekonzept passen. So hat beispielsweise Dalio im dritten Quartal seine Walmart-Anteile kräftig zurückgefahren. Ich habe meine Walmart-Aktien deshalb aber nicht aus dem Portfolio geschmissen und es war gut so. Die Aktie hat in den letzten drei Monaten nochmals zweistellig hinzu gewonnen im Gegensatz zum US-Gesamtindex S&P 500, der zeitgleich verlor. Nicht, dass ich cleverer bin als Ray Dalio. Das würde ich mir niemals anmaßen. Nur er wird seine persönlichen Gründe gehabt haben, warum er sein Walmart-Aktienpaket reduzierte. Vielleicht weil er mit Walmart schon gut verdient hat und sich eine Yacht zur Pensionierung kaufen wollte. Für mein Portfolio sind seine persönlichen Gründe jedenfalls nicht relevant. Aber natürlich schaue auch ich mir an, wie und wa die großen Investoren handeln, schon um eine Börsenstimmung abzugreifen. Und wenn es eine Aktie betrifft, die auch ich besitze, sei es direkt oder über eine bedeutendere Gewichtung in einem Fonds, dann schaue ich mir die Kennzahlen dieser Aktie auch oftmals genauer an, ob da was dran ist, weshalb die eine oder andere Investorenlegende Beteiligungen kauft oder verkauft. Dann mache ich mir mein eigenes Bild vom Unternehmen, aber ich folge keinesfalls blind der Sandale eines Börsen-Gurus…

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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der Autorin.

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Foto: Unsplash/ Alejandro Barba