Target versus Walmart: Der feine Unterschied

Wenn ich in den USA bin, dann gehe ich lieber in den Walmart als zum Target. Walmart bietet mir eine größere und originellere Auswahl von dem, worauf die Amerikanerin im täglichen Leben so abfährt, was sie isst und wie sie ist. Wenn man die aktuellen Zahlen von Walmart und Target vergleicht, spricht ebenso alles für meinen Lieblingsmarkt. Während Walmart mit einem Umsatzwachstum im dritten Quartal von neun Prozent am Dienstag deutlich bessere Ergebnisse lieferte als erwartet und die Aktie leicht zulegte, brach die Aktie des Konkurrenten nach Warnungen von Umsatzrückgängen im Weihnachtsquartal um mehr als 13 Prozent ein. Seit Jahresbeginn stieg die Walmart-Aktie um zwei Prozent, während die Target-Aktie knapp ein Drittel ihres Werts verlor. Wie kann das in ein und derselben Branche sein? Weil man eben – wenn man sich schon auf Einzelaktien statt auf Fonds und ETFs fokussiert – die Unternehmen genau unter die Lupe nehmen sollte. Dann erkennt man auch große Unterschiede. Walmart verdient die Hälfte seiner Umsätze mit Lebensmittel, auf die man auch in schlechten Zeiten nicht so leicht verzichten kann. Bei Target macht dieses Segment nur 20 Prozent aus, man macht den Großteil seines Umsatzes mit langlebigeren Konsumgütern wie PCs, Spielzeug oder Kaffeemaschinen, auf die man notfalls verzichten und den Kauf verzögern kann. Hier hilft, sich immer anzuschauen, was die Benchmark oder Messlatte für das jeweilige Unternehmen ist. Bei Walmart ist es etwa der MSCI World Consumer Staples Index mit minus 11 Prozent seit Jahresbeginn. Für Target ist es der MSCI Consumer Discretionary Index mit minus 30,5 Prozent. Das macht den Unterschied, sowie das Bauchgefühl, dass Walmart mit seinem Online- und Abholservice mehr den Zeitgeist trifft. Und dass mit der Beilegung des Streits um Schmerzmittelmissbrauch, das in Walmart-Märkten verkauft wird, der Retail-Gigant nun auch entgültig die Bilanzen mit 3,1 Milliarden US-Dollar Schadensersatz bereinigt hat. Klingt viel, entspricht aber „nur“ einem Viertel bis einem Fünftel eines durchschnittlichen Walmart-Outlets.

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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der Autorin.

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Foto: Unsplash/marques_Thomas