Kursrutsch in den USA – Gründe, optimistisch zu sein

Am Montag war in den USA Nationalfeiertag – 4th of July. Auch die Börsen der Weltmacht Nummer Eins waren zu. Die Amerikaner feierten ausgiebig die Unabhängigkeit von Großbritannien. Grund zum Feiern gibt es allerdings auch in Übersee angesichts eines rückläufigen Verbrauchervertrauens im Juni laut Umfrage des Conference Board und angesichts der starken Kurskorrekturen seit Jahresbeginn nicht viel. Der Leitindex S&P 500 hat im ersten Halbjahr so viel verloren wie schon seit 50 Jahren nicht mehr. Gebeutelt hat es vor allem Wachstumsaktien, hier die IT sowie auch zyklische Konsumgüter wie Amazon oder Tesla, die seit Jahresbeginn 40 Prozent verloren haben, Meta minus 50 Prozent, PayPal minus 65, Netflix mit 70 Prozent. Selbst Alphabet verlor seit Jahresbeginn minus 25 Prozent. Doch wie versprochen konzentriert sich die Börsenminute diese Woche auf Positives, das für die Aktienmärkte spricht. Zum einen gibt es auch Titel, die heuer deutlich im Plus sind: Energiewerte und Versorger zum Beispiel und auch eine Coca-Cola verbucht ein Plus von zehn Prozent. Die Analysten von JP Morgan gehen außerdem davon aus – so wie auch Christian Stocker, Chefanalyst der UniCredit Bank AG -, dass der Großteil der schlechten Nachrichten bereits eingepreist ist. Belastungsfaktoren wie Inflation oder höhere Zinsen, die statistisch in 80 Prozent der Fälle zu einer Rezession führen. Doch auch das hat längst zu Kursabschlägen geführt. Daher schaut es auch für das zweite Börsenhalbjahr 2022 auch schon besser aus. Das Wachstum in den USA wird im Jahr 2022 immer noch bei drei Prozent liegen dank der Konsumenten, die auf viel Cash sitzen, weil mehr gespart wurde wegen des Lock Downs, wegen des unterstützenden Rettungspakets von zwei Billionen US-Dollar und auch wegen der starken Erholung am Arbeitsmarkt, der heuer nur drei bis 3,5 Prozent Arbeitslosigkeit sehen dürfte. Auch sind die Schulden der Haushalte deutlich unter dem Niveau von 2007. Zudem sind auch die Bilanzen der Unternehmen sehr stark. Ein Drittel davon ist Cash und die Margen und Umsätze der US-Titel sind sehr hoch. Die Margen stiegen laut JP Morgan nicht wie im Schnitt um fünf, sondern gleich um 52 Prozent. Das Umsatzwachstum hat sich von vier auf neun Prozent erhöht.

Auch haben sich die Unternehmen in den letzten Monaten noch mit günstigen Krediten eingedeckt. Zwei Drittel der US-Firmen haben hier Laufzeiten von sieben Jahren und länger in ihren Büchern, sind also von Zinsanhebungen nicht unmittelbar betroffen.

Jetzt aus Aktien raus zu gehen wäre jedenfalls ein fataler Fehler meint Sven Anders von JPMorgan Asset Management, denn statistisch sind die Monate vor einer Rezession jene mit der höchsten Performance. Auch verpasst man sonst die Erholung. Statistisch fährt man deshalb besser, Tal- und Bergfahrten mitzumachen. Dabei auch in sehr günstig bewertete Growth-Aktien mit viel Wachstumspotenzial zu investieren wäre nicht verkehrt, meint Sven Anders von JP Morgan Asset Management. Wer aber auf Nummer sicher gehen will, sollte weiterhin auf unterbewerte Value-Werte mit soliden Geschäftsmodellen und viel Cash setzen. Genug gute Börsenstimmung? Dann bis zur morgigen, noch optimistischeren Börsen-Minute.

Wenn Du den Podcast Börsenminute oder auch meinen zweiten Finanzpodcast GELDMEISTERIN unterstützen möchtest, würde ich Dich bitten sie auf einer Podcastplattform Deiner Wahl, auf Spotify oder auf YouTube zu liken oder sie auch zu abonnieren und weiterzuempfehlen. Besten Dank!

RechtlicherHinweis:Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagenentstehen,übernimmt die Autorin, Julia Kistner keineHaftung.

#USA #Nationalfeiertag #Aktien #Rezession #Bewertungen #GELDMEISTERIN #boersenminute #ChristianStocker #UniCredit#SvenAnders #JPMorganAssetManagement #Cash #Value #Growth #Kredite #Marktkapitalisierung #Geschäftsmodell#Kapitalmarkt #Vermögensaufbau #Unsicherheit #JPMorganAssetManagement

Foto: JK