Mega-Chancen in Emerging Markets – BRIC war gestern

Das von Goldmann Sachs-Staranalyst Jim O´Neilll vor 20 Jahren verfasste Investmentkonzept BRIC – investieren in die vier am schnellsten wachsenden Emerging Markets Brasilien, Russland, Indien und China – hat in den lezten zwei Jahrzehnten den S&P500 und auch den MSCI World bei Weitem outperformt. Trotz allem fährt selbst Goldman Sachs in den letzen Jahren ein ganzheitlicheren, mehr auf Unternehmen als auf Regionen fokussierten Emerging Markets-Ansatz. Luke Barrs, Head of Fundamental Equity for EMEA Bei Goldman Sachs Asset Management meint, dass vor allem Indien auf dem Entwicklungspfad, den China schon hinter sich hat, jetzt durchstarten könnte, wenn es die Reformen der letzten fünf bis sieben Jahre weiterführt und die Chancen stünden hierfür gut. Russland ist wiederum auf seinem Weg, seine Industrie zu dekarbonisieren. Doch die Dominanz fossiler Brennstoffe und der starke staatliche Einfluss in den Unternehmungen bremst weiterhin den russischen Kapitalmarkt. Und anfängliches Wachstumswunder Brasilien hat seinen Bonus als weltweiter Emerging Market-Darling längst verspielt, den er vor allem im Rohstoffsuperzyklus ab den 2000er Jahren genoss. Dieser war bis zum Ausbruch der Finanzkrise getrieben durch den Rohstoffhunger der stark wachsenden Schwellenstaaten und endete mit der Finanzkrise 2011 bis 2012. Auf diesen Bonus habe man sich zu lange ausgeruht. Jetzt sei der Pfad, den Brasilien politisch nach links oder rechts bis zu den Wahlen im Herbst 2022 zu unsicher und das Investmentrisiko zu groß.

In China sind wiederum 50 bis 60 Prozent der Marktkapitalisierung in Staatshänden und hier besteht die Gefahr, dass man als privater Minderheitsaktionär seine Rechte und Ansprüche nicht durchsetzen kann, formuliert es Luke Barrs höflich. Allerdings habe man in den letzten fünf Jahre doch einige Reformen gesehen und es wurden kleiner lokale Industrieunternehmen vom Staat zu großen, effizienteren Playern in China zusammengeführt, die aber natürlich immer noch in Staatsbesitz sind. Goldman Sachs findet als Investor in China vor allem die entstehenden, staatlich geförderten Technologie -Unternehmen sehr interessant, mit denen sich China in den hochtechnologischen Sektoren weniger abhängig von der westlichen Welt machen möchte. Das sind die Bereiche Hard- und Software, Biotech und saubere Energie, da China auch bis 2060 klimaneutral sein möchte.

Was generell für die Schwellenstaaten spricht ist 1.) das vor allem US-Investoren hier derzeit stark untergewichtet sind 2.) dass viele EM-Staaten schon in lokaler Währung verschuldet sind und daher vom Dollar nicht mehr so abhängen. Mehr über die Mega-Chancen in den Emerging Markets hört ihr in dieser Episode der GELDMEISTERIN.

Shalom, servus, mas salamah sagt Julia Kistner

Rechtlicher Hinweis: Das sind keinesfalls Empfehlungen, sondern nur meine persönlichen Gedanken. Die Autorin übernimmt keinerlei Haftung die daraus erwächst, dass man entsprechend Ihrer Medienbeiträge Investments tätigt.

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