Auf Umwegen zum Anlageziel

Pferde haben mir viel gelernt: Unter anderem, dass der direkte Weg nicht immer der Beste ist, um ans Ziel zu gelangen. Pferde sehen komplett anders wie wir. Vor allem aber können sie die Bilder, die sie links und rechts sehen nicht wie wir im Hirn zu einem ganzen Bild zusammenfügen. Ich reite problemlos an einer großen Wasserpumpe am Feld rechts von uns vorbei und auf dem Rückweg schreckt sich das Pferd genau vor der Pumpe, die ihm beim Hinweg egal war. Das linke Auge hat die Pumpe ja zuvor noch nicht gesehen. Fazit: Ich reite besser zickzack auf Pumpen und andere Monster zu. So kann das Pferd sie einerseits mit beiden Augen erfassen und zweitens biete ich dem Pferd immer wieder von Neuem eine Rückzugsmöglichkeit. So ähnlich könnte eine erfolgreiche Anlagestrategie ausschauen. Statt direkt in ein gutes Unternehmen zu investieren, dessen Kurs vielleicht schon stark gestiegen ist, schaue ich mir dessen ebenfalls attraktiven Kernaktionär an, ob er nicht noch günstiger ist und ich mich so über Umwege dem Zielunternehmen nähere. Mir fallen da auf Anhieb zwei interessante Kandidaten ein: Statt in den österreichischen Aktionärsliebling Verbund AG direkt zu investieren , kann ich mir die EVN anschauen, wobei beide in den letzten zwölf Monaten schon gut gelaufen sind. Plus 69 Prozent die EVN, plus 74 Prozent der Verbund. Ein anderes Beispiel ist VW und die Porsche Holding, die Großaktionär von VW ist und jüngst auch in den DAX 40 aufgestiegen ist. Während die Porsche-Holding in den letzten zwölf Monaten knapp 75 Prozent zulegte, stieg der Wert von VW „nur“ um 37 Prozent. Nicht, dass ich jetzt den Einstieg bei Porsche und EVN statt VW und Verbund grundsätzlich empfehle, aber auch in der Finanzlandschaft sollte man sich alle Wege anschauen, die nach Rom führen.

Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.

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#Anlagestrategie #Kernaktionär #Zielinvestment