Hilfe, der Staat steigt als Aktionär ein?

Wiener Börse-Chef Boschan bricht Lanze für ÖBAG

Dass der Leiterplattenhersteller AT&S das fast 30 Jahre nach seiner Privatisierung noch erleben muss oder auch darf, dass der Staat wieder mit 25 Prozent und einer Aktie einsteigen würde!

Die Aktionäre haben die öffentlichen Einstiegsgerüchte jedenfalls nicht goutiert, die Aktie verlor am Dienstag zeitweise um die 18 Prozent. Warum ist das so? Daran kann auch generell die Kapitalerhöhung Schuld sein, die Ursachen haben muss.

Dazu den Wiener Börsechef Christoph Boschan befragt, meint dieser im Gespräch mit der Börsenminute, dass man als Börse die Staatsholding ÖBAG als stabiler Aktionär, der operativ nicht umrührt, nur begrüßen könne.

Christoph Boschan betont, dass AT&S ja nicht die einzige österreichische Firma mit staatlicher Beteiligung sei. Der Mobilifunkmastenbetreiber EuroTeleSites AG, ein Spinn Off der Telekom Austria ging jetzt ja auch mit staatlicher Beteiligung an die Börse.

An der OMV hält die österreichische Staatsholding ÖBAG 31,5 Prozent, am Verbund 51 Prozent, an der Telekom Austria 28,42 Prozent, an der Casinos Austria 33,24 Prozent und an Bundesimmobiliengesellschaft BIG sogar 100 Prozent – und das sind nicht die schlechtesten Unternehmen, die auch viel Dividenden in die Staatskasse und börsennotierten von ihnen auch in die der Privataktionäre spülen.

Das ganze Interview mit Christoph Boschan könnt ihr ab Sonntag in der neuen Podcastfolge GELDMEISTERIN genießen.

Auch der Einstieg der deutschen Bundesregierung Lufthansa mit Coronaausbruch und dem Zusammenbruch der Luftfahrt hat dem deutschen Kranich sehr gut getan. Übrigens nicht nur der Lufthansa, sondern auch dem deutschen Staat. Der hat mit 760 Millionen Euro Gewinn nach zwei Jahren längst wieder ausgecheckt.

Die Frage ist immer, warum steigt der Staat ein, wozu braucht ein Unternehmen so viel frisches Kapital? Ist die schwache Nachfrage nach Microchips und der Preisdruck nur vorrübergehend? Das ist doch nicht ganz unrealistisch, was die schlechte Performance von AT&S im ersten Geschäftshalbjahr relativieren würde. Der Umsatz von AT&S brach um ein Viertel, das Nettoergebnis um 78 Prozent ein. Doch bevor ich nicht wirklich weiß, was bei dem Leiterplattenhersteller wirklich los ist, ist die Kartoffel zu heiß …

Wenn Euch der Podcast gefallen hat, würde ich micht freuen, wenn Ihr ihn abonniert und mir damit hilft, dass noch mehr Börsen-FreundInnen auf ihn aufmerksam werden.

Rechtshinweis:
Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

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Foto: AT&S