Tourismus-Aktien – ohne grün geht´s nicht

Kennt ihr das? Man traut sich nach einem steilen Sinkflug schon gar nicht mehr den Chart seiner Aktie anzuschauen, schaut immer seltener auf den Chart und dann reibt man sich die Augen, weil man die erhoffte schnelle Trendwende zum Positiven verschlafen hat? So ging es mir mit der Aktie des deutschen Flughafenbetreibers Fraport, die sich im Vorjahr zeitweise halbiert und in den letzten drei Monaten wieder um 25,5 Prozent zugelegt hat. Die weltweite Reiselust ist logischerweise nach zwei Jahre langer Pandemie-bedingter Einbremsung gigantisch. Müsste da nicht auch die Lust auf Tourismus-Aktien groß sein? Bei mir momentan nicht, weil ich die Branche in einem großen Umbruch sehe, wo einige im Flug- und Kreuzfahrtschiff-Tourismus die Investitionen in die Energiewende nicht profitabel überstehen werden. Stichwort Schiphol. Gegen den niederländischen Staat klagen derzeit KLM, Easyjet, Tui, Delta Air Lines und Corendon, weil dieser für das europäische Flughafen-Drehkreuz wegen der Lärm- und Umweltbelastung die Zahl der Flüge von derzeit 500.000 pro Jahr auf 440.000 limitieren will. Auch die großteils mit Schweröl betriebene Kreuzschifffahrt wird nicht länger mit ökologischer Schlagseite fahren können. Nach 15 Jahre langem Tauziehen einigten sich die Vereinten Nationen auf ein Abkommen zum Schutz der Weltmeere. Künftig werden zumindest 30 Prozent der Weltmeere als Schutzgebiete ausgewiesen. Auch für Kreuzfahrtschiffe wurde ein Verfahren festgelegt, um sie auf ihre Umweltverträglichkeit hin zu prüfen. Was mache ich also mit meiner Fraport-Aktie? Ich mache mir keine Sorgen, nehme den momentan Höhenflug des Flughafenbetreibers noch nicht, aber setzte mir bereits ein gedankliches Verkaufslimit. Und dann schaue ich vorerst erste Reihe fußfrei zu, wer mir das beste Konzept für die zu erwartenden hohen Umweltauflagen präsentiert, wer über die Meere und durch die Lüfte mit Methanol schippern wird…

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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.

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Foto: Greenpeace/Michael Penn