Lieber Aktienrückkäufe als Dividendengeschenke

Ein Unternehmen kann seine Aktionäre auf zwei Art und Weisen verwöhnen: Entweder, er schüttet Dividenden aus oder er kauft seine Aktien zurück und erhöht so den Wert jeder Einzelaktie. Während europäische Börsennotierungen eher mit Dividenden um sich werfen sind in den USA Aktienrückkäufe üblicher. Deshalb hat hier Präsident Joe Biden auch eine sprudelnde Geldquelle für das US-Budget entdeckt. Die erst im Jänner eingeführte Steuer auf Buy backs von einem Prozent auf den Verkehrswert will er vervierfachen. Ich kann mir das bildhaft vorstellen. Da sitzt Sleepy Joe als men with the smiling face vor seinem Rechenschieber und errechnet, dass alleine Apple 2022 für seine Aktienrückkäufe um 90 Milliarden US-Dollar ihm 3,6 Milliarden US-Dollar Steuern hätte überweisen müssen, Meta für seine Aktienrückkäufe 1,6 Milliarden US-Dollar, Chevron drei Milliarden US-Dollar und so weiter und so fort.

Mir sind trotz allem Aktienrückkäufe lieber,als Dividenden, weil ich einfach mehr den Eindruck habe, dass das Unternehmen an sich glaubt und vor allem weil ich keine 27,5 prozentige Steuer auf die Ausschüttungen zahlen muss. Bei Deutschen Aktien beträgt die Quellensteuer für mich sogar 38,875 Prozent und bei Schweizer Aktien unglaubliche 47,5 Prozent, weil ich zu bequem bin, mir die zu viel bezahlte Quellensteuer umständlich beim Finanzamt im Ausland zurückzuholen. Aktienrückkäufe sind mir auch deshalb lieber, weil die Börse hier keinen Automatismus erwartet. Reduziert oder kappt ein Unternehmen hingegen seine Dividenden, kann ich als Sahnehäubchen dann hier auch noch Kursrückgänge erwarten. Generell ist mir aber lieber, die Unternehmen kaufen Aktien zurück oder schütten Dividenden aus, bevor sie aus Verzweiflung wohin mit dem Cash sündteure und unsinnige Übernahmen tätigen. Es ist für mich auch sehr ok, wenn sie mit Aktienrückkäufen Mitarbeiteroptionen finanzieren oder sie als Währung für geplante Akquisitionen einsetzen wollen. Weder eine Freundin von Aktienrückkäufen noch von Dividenden bin ich allerdings, wenn sie zur Kurspflege über Schulden finanziert werden und Aktien, koste es, was es wolle, zu überhöhten Preisen zurückgekauft werden. Das stört mich weit mehr als eine Aktienrückkaufsteuer…

Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenenAussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.

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Foto: Unsplash/ekaterina_shevche