Banken holen sich von der EZB ein Körberlgeld

Also, das Banken von steigenden Zinsen profitieren sehe ich ein. Dass sie sich aus EZB-Geldern aber ein zusätzliches Körberlgeld holen, wie Reuters berichtet, nicht. Und so läuft´s: Die EZB hat den Geschäftsbanken im Euroraum Sonderkreditspritzen, sogenannte „TLTRO III“ gewährt, damit sie die Wirtschaft in der Corona-Krise ausreichend mit Liquidität versorgen und günstige Finanzierungen anbieten können. Die EZB hat den Banken insgesamt 2,6 Billionen Euro super günstig und langfristig zur Verfügung gestellt. Davon wurden bis September der EZB frühzeitig erst 6,5 Milliarden Euro zurückbezahlt. Was sie mi dem Geld machen? Es günstig weiterverleihen?  Keineswegs. Sie parken das Geld völlig risikolos bei den Notenbanken und bekommen dafür inzwischen auch noch 0,75 Prozent Einlagenzinsen. Als Banken-Aktionär finde ich das lustig, als Kreditnehmer, der mit deutlich schlechteren Konditionen kämpft, nicht. Ich bin gespannt ob das am 27. Oktober bei der nächsten EZB-Sitzung ein Thema wird, ob man diese von der EZB gewährten und dort wieder geparkten Überschussreserven zumindest mit null und nicht mit 0,75 Prozent verzinst. Ich fürchte, man längt alle Aufmerksamkeit auf die weiteren Zinserhöhungen, um von dem Bankenbonus abzulenken. Denn es sind  – wieder einmal  –  vor allem Italiens kränkelnden Banken, die an dieser Kreditspritze hängen.
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Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung. Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der Autorin.
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Foto: Unsplash/Mufid-majnun